|  |  Die Zeit ist reif für Neues
 
 Über den September sagt man, dass er 
      der Mai des Herbstes sei. Er ist wie sein frühlingshafter Kollege ein 
      Monat zwischen Sommer und Winter. Ein Monat, in dem die Weichen für 
      das Wachstum gestellt werden. Denn jetzt sind die Samen reif, und
  die 
      Herbstwinde wirbeln das Neue überall durch die Gegend. Während 
      der Winterzeit liegen die Samen dann in der Erde und warten auf die neue 
      Wärme. 
 Warten können: Diese Erfahrung verbinde ich sehr mit meinem Garten. 
      In den ersten beiden Jahren als ich den Garten hatte, habe ich recht viele 
      Pflanzen gekauft. Das war die erste Ungeduld. Ich wollte möglichst 
      schnell etwas sehen.
 
 Doch mit der Zeit bin ich gelassener geworden. Jetzt ziehe ich alles selbst. 
      Ich sammle Samen oder vermehre Pflanzen durch Stecklinge. Ich lasse aber 
      auch der Natur ihren freien Lauf. Denn wenn sich Pflanzen im Garten wohl 
      fühlen, vermehren sie sich von ganz alleine.
 
 Bei den Gemüsepflanzen probiere ich alte Sorten aus. Blaue Kartoffeln 
      und Möhren, bordeauxrote Bohnen und gelbe Tomaten landen so auf meinem 
      Teller und sorgen bei so manchem Abendessen mit Gästen für Überraschung.
 
 Obwohl man in der Redewendung vom „goldenen Oktober“ spricht, 
      assoziiere ich Gold eher mit dem September, denn jetzt sind die Blätter 
      gelb, die Gräser und Felder ausgedörrt und die Samenstände 
      der Blumen reif. Der Oktober ist viel bunter. Aber dazu mehr nächsten 
      Monat.
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